Die Achava-Festspiele in Erfurt

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Morgen startet auch in Erfurt das Programm der ACHAVA Festspiele Thüringen. Die Veranstaltungen in der Landeshauptstadt finden Sie hier noch einmal zusammengefasst.

Gespräch und Film: Naftali Fürst – Wie Kohlestücke in den Flammen des Schreckens
Der Abend bietet die kostbare Chance der Begegung mit einem Zeitzeugen der Schoa. Die Botschaft der letzten Überlebenden der nationalsozialistischen Vernichtung ist ein Auftrag an uns, die Grundsolidarität des Menschen mit dem Menschen zu bewahren und für eine weltoffene, menschliche Zukunft einzutreten.

Gespräche und Filme zu Nihad Dabeet
Der „Dream of an Olive Tree“ – die aus Stahl und Kupfer geschaffene Skulptur des israelischen Künstler-Duos Ruth Horam (Jerusalem) und Nihad Dabeet (Ramle) – steht in Jerusalem als ein Symbol für Hoffnung und Frieden. 2020 schufen die beiden einen weiteren Baum für den Erfurter Petersberg. Die Metallskulptur aus Stahlträgern von Abrisshäusern, aus denen der knorrige Stamm des Olivenbaumes geformt wird, und Kupferplatten, aus denen die Blätter per Hand gefertigt wurden, ist ca. 7m hoch.

Der Paradiesbaum auf dem Petersberg Erfurt.
Foto: Hendrik Krumbein

Die Kupferblätter können weiterhin als Paar gekauft und am Baum angebracht werden. Die Blätter des Baumes „erwachsen“ so aus einer partizipativen künstlerischen Aktion, die das enge Geflecht zwischen den Menschen in Deutschland und Israel verdeutlicht. Inzwischen sind beide Künstler verstorben. Der Paradiesbaum ist auch gilt auch dem Andenken dieser beiden Brückenbauer und Friedensaktivisten.

Kochworkshop: Tafeln unter dem Paradiesbaum
Jalil Dabit ist der Bruder von Nihad Dabeet, dem Künstler des Paradiesbaumes auf dem Erfurter Petersberg. Die tiefe Friedensbotschaft wohnt beiden Brüdern inne. In Erinnerung an Nihad soll eine große Tafel um den Paradiesbaum aufgebaut werden und zum gemeinsamen Essen einladen.

Jalil Dabit und Oz Ben David laden ein zum Kochworkshop.
Foto: Elissavet Patrikiou

Jalil Dabit, der Palästinenser, und Oz Ben David, der Israeli, haben schon seit Jahren gemeinsam ein Restaurant in Berlin. Auch nach dem 7. Oktober machen sie weiter. Ihr Friedensrezept: Hummus statt Krieg. „Make hummus – not war“ prangt auf einem Plakat mit Peace-Zeichen auf Regenbogenfarben neben dem Eingang des „Kanaan“. „Macht Hummus – nicht Krieg“. Mit jedem Abendmenü kommt hier auch eine Portion Hummus, dieses cremige Püree aus Kichererbsen, Sesammus, Zitronensaft und Olivenöl, das es überall im Nahen Osten gibt. Aus dem gemeinsamen Kochbuch von Jalil und Oz wird im Workshop gekocht und anschließend daraus gelesen – Gerichte und Geschichten aus Israel und Palästina.

Sonderführung und Ausstellung: Miriams Tagebuch. Die Geschichte der Erfurter Familie Feiner
In ihrem Tagebuch, das sie an ihrem 14. Geburtstag am 10. Dezember 1935 begann, berichtete Marion (später Miriam) Feiner von Alltagsantisemitismus, dem Berufsverbot des Vaters und dem Verlust der Eltern. Zusammen mit Dokumenten und Fotos aus dem Familienbesitz macht es das Schicksal einer jüdischen Familie aus Erfurt sichtbar, die durch die Verfolgung und Vernichtung im Nationalsozialismus zerstört wurde. Marion und ihre Schwester Charlotte konnten durch die Auswanderung nach Palästina, damals britisches Mandatsgebiet, Anfang 1938 ihr Leben retten. Die Eltern Joseph und Adele Feiner wurden dagegen von den ­ Nationalsozialisten in Polen ermordet. Ihr letztes Lebenszeichen war eine Postkarte an ihre Tochter Miriam vom 21. März 1941.

Weitere Informationen und Programmpunkte für ganz Thüringen sind zu finden unter www.achava-festspiele.de!

Text: PM Achava Festspiele