Jedes Türchen ein Pläsierchen: Der belesene Adventskalender

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Sie brauchen dieser dunklen Tage mal wieder frische Lektüreideen? Wissen wieder einmal nicht, was verschenken an Weihnachten? Ein Buch geht immer – und Vorschläge haben wir reichlich. Bis zum 24. Dezember öffnen wir hier täglich ein weiteres Türchen, um Ihnen eines jener Bücher mit dem besonderen Etwas vorzustellen, die dieses Jahr das Licht der Welt erblickt haben. Kommen Sie mit uns auf Adventslese – möglicherweise werden Sie ja fündig. Hinter Türchen Nr. 7 zum Vorschein kommt heute:

Stanisław Lem/Anna Stähler (Ill.): »Solaris«

Stanisław Lem/Anna Stähler: „Solaris“
Büchergilde, 336 Seiten (geb.)

Science Fiction-Klassiker in neuem Gewand

Man muss wahrlich kein ausgesprochener Science Fiction-Fan sein, um zumindest schon einmal von Stanisław Lems „Solaris“ gehört zu haben. Schließlich wird der 1961 veröffentlichte Roman, der dem Lesenden eine faszinierende Reise sondergleichen in die Weiten des Kosmos wie auch in die entlegenen Regionen unserer Psyche ermöglicht, schon seit gut 50 Jahren zu den ganz großen Klassikern der Literatur des 20. Jahrhunderts gezählt. Den 100. Geburtstag des polnischen Kultautors hat die Büchergilde nun zum Anlass genommen, eine aufwendig gestaltete und nicht minder hervorragend illustrierte Neuausgabe des Klassikerromans herauszugeben. Die uns in ihrem stimmigen Erscheinungsbild wiederum so außerordentlich gefallen hat, dass wir nicht nur Mühe hatten, uns darauf zu einigen, wer das Buch zuerst in die Hände nehmen darf, sondern Ihnen auch nur raten können: Falls Sie schon immer vorhatten, „Solaris“ einmal zu lesen, bislang aber noch nicht dazu gekommen sind; falls Sie dem Science Fiction Klassiker schon länger einen Platz in Ihrem Bücherregal reserviert haben: Nutzen Sie diese Gelegenheit und legen Hand an diese von Anna Stähler mit hypnotisch-faszinierenden Schwarz-Weiß-Illustrationen ausgestattete Geburtstagsedition – eine in sich stimmigere Ausgabe des Lemschen Kultromans werden Sie mit aller Wahrscheinlichkeit so bald nicht finden.

Eine der vielen „Solaris“-Illustrationen von Anna Stähler

Und für alle, denen die Geschichte von „Solaris“ noch nicht oder nicht mehr gewärtig ist, hier ein kurzer Einblick ins Romangeschehen: Auf der Suche nach extraterrestrischem Leben ist die Menschheit in den Weiten des Weltalls bislang nur auf einen Planeten gestoßen: Solaris. Von jeweils einer blauen und einer roten Sonne beschienen, ist nahezu dessen gesamte Oberfläche von einer Art Ozean bedeckt, der fortlaufend ungewöhnliche Gebilde und Ausformungen hervorbringt, auf geheimnisvolle Weise seine Umgebung zu beeinflussen versteht und den Forschenden auf der nahegelegenen Raumstation daher wie ein einziges intelligentes Wesen vorkommt. Doch auch nach gut hundert Jahren umfassender Erforschung des Planeten ist es den Wissenschaftlern noch nicht gelungen, überzeugende Beweise für ihre Vermutungen zu finden. Mit Gewissheit können sie nur sagen, dass viele Fragen auf Antworten warten. Auch der Psychologe Kris Kelvin macht sich auf den weiten Weg von der Erde zu Solaris, um dem Geheimnis des sonderbaren Planeten auf den Grund zu gehen. Zu seiner eigenen Verwunderung findet er die Crew der Raumstation bei seiner Ankunft in einem psychisch äußerst labilen Zustand vor, zudem fast alle technischen Geräte abgeschaltet. Überdies haben drei der anwesenden Forscher kürzlich erst Suizid begangen und: Es sind Fremde an Bord, deren Herkunft sich niemand erklären kann. Als Kelvin vor Ort schließlich seiner schon seit vielen Jahren verstorbenen Freundin begegnet, beginnt er allmählich zu ahnen, dass sie dem rätselhaften Wesen von Solaris schon viel näher gekommen sind als ihnen möglicherweise lieb ist…

Auf auf! Gehen Sie auf die Reise: Dieser hoch poetische, überaus tiefgründige Lesetripp lohnt sich – immer wieder!