„Umbruchzeiten“ am Theater Erfurt

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Im Dezember und Januar finden drei öffentliche Gesprächsrunden zu Meinungsfreiheit, Medien und Nostalgie am Theater Erfurt statt. Die Gespräche sind ein Begleitprogramm zur musikalischen Dokufiktion „Novemberkinder“, einer spartenübergreifenden Inszenierung mit der Freien Szene.

Das Theater Erfurt lädt von Dezember 2025 bis Januar 2026 zum Gesprächsformat „Umbruchzeiten” ein. In drei aufeinanderfolgenden Veranstaltungen diskutieren jeweils zwei Gäste aus Ost und West über aktuelle, gesellschaftlich relevante und teils polarisierende Themen, die im Spannungsfeld der politischen und sozialen Umbrüche seit 1989/90 und der Gegenwart stehen. Das Publikum ist nicht nur Zuhörer, sondern ausdrücklich eingeladen, sich aktiv mit Fragen und Anmerkungen in die Gesprächsrunden einzubringen. Kathleen Kröger wird die Veranstaltungen moderieren. Als Co-Moderator wird der Slam-Poet und Autor Aron Boks alle drei Veranstaltungen begleiten und als Schnittstelle zum Publikum fungieren. Der Eintritt ist zu allen Terminen frei.

Die erste Veranstaltung widmet sich einem hochaktuellen Thema: der Meinungsfreiheit. Obwohl sie im Grundgesetz fest verankert ist, haben viele Menschen das Gefühl, nicht alles sagen zu dürfen. Woher kommt diese Diskrepanz zwischen rechtlicher Freiheit und gesellschaftlicher Wahrnehmung? Darüber diskutieren der Journalist Deniz Yücel (WELT) und die Polizeihauptkommissarin und Politikerin Doreen Denstädt (Bündnis 90/Die GRÜNEN).

Das Theater Erfurt lädt zu drei Gesprächen unter dem Motto“Umbruchzeiten“ ein.
Foto: Lutz Edelhoff

In der zweiten Ausgabe richten Julia Hemmerling (MDR) und Marieke Reimann (SWR) den Blick auf die Rolle der Medien in der Demokratie. Beide Journalistinnen arbeiten mit Ost-bzw. Westbiografien im jeweils anderen Teil Deutschlands. Im Zentrum stehen Fragen nach dem schwindenden Vertrauen in klassische Medien und dem Einfluss, den Medien selbst auf gesellschaftliche Stimmungen haben.

Die dritte Gesprächsrunde beschäftigt sich mit dem Phänomen der Nostalgie. Was steckt hinter „Ostalgie“ und gibt es auch westdeutsche Varianten? Warum blicken Menschen in unsicheren Zeiten verstärkt zurück – und welche gesellschaftliche Funktion hat dieses Gefühl? Darüber sprechen der Historiker Tobias Becker sowie Günter und Claudia Höhne, die seit vielen Jahren zur ostdeutschen Alltagskultur forschen und publizieren.

„Umbruchzeiten“ eröffnet Räume für Austausch, Verständnis und Debatte – über Grenzen, Erfahrungen und Generationen hinweg. Das Theater Erfurt freut sich auf zahlreiche interessierte Besucherinnen und Besucher.

Weitere Informationen sind zu finden unter www.theater-erfurt.de!

Text: PM Theater Erfurt