Graphic-Novel-Label „Reprodukt“ startet Crowdfunding-Aktion für Herbstprogramm

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1991 in Berlin gegründet und – wie es sich für einen Indie-Verlag gehört – in den Anfangsjahren aus dem Keller eines besetzen Hauses betrieben, hat sich Reprodukt im Laufe der Jahre zu einer kreativen Triebfeder für die deutschsprachige Comicszene entwickelt und war zusammen mit Kolleg*innen von Verlagen wie Carlsen, Edition Moderne und avant-verlag maßgeblich an der Etablierung des Comics als literarisches Medium im Buchhandel, Feuilleton und Kulturinstitutionen beteiligt.

Als bibliophiler Verlag legt Reprodukt schon seit Beginn an ganz besonderen Wert auf sorgfältige Übersetzung, engagiertes und künstlernahes Lektorat und die passgenaue Ausstattung seiner Bücher, darunter auch das so genannte Handlettering, das den Comics von Reprodukt seinen authentischen Touch verleiht. Reprodukt produziert jedes Buch invididuell. Format, Papiersorte und Ausstattung sind dem Zeichen- und Erzählstil der Künstler*innen angepasst.

Foto: Reprodukt Verlag

Gemeinsam mit den Künstler*innen entscheidet Reprodukt über die Wahl des Umschlags, des Formats und des Papiers. Verwendet werden viele verschiedene Arten von Papier: raues oder glattes, dünnes oder voluminöses, weißes oder gelbliches – je nachdem, was in Hinblick auf die bestmögliche Präsentation von Zeichnung und Inhalt am stimmigsten erscheint.

Mit seiner Verlagsphilosophie ist Reprodukt derzeit den Auswirkungen des Papier- und Rohstoffmangels besonders ausgeliefert. Auf dem Papiermarkt sind die Preise gegenüber dem Vorjahr um bis zu 60% gestiegen. Viele Papiere werden derzeit nur noch selten angeboten, manche nur mit langen Lieferzeiten und fast alle Sorten viel teurer als noch vor einem Jahr. Die Krise trifft vor allem die kleinen Verlage, ohne Konzernstrukturen und Finanzsicherheiten in der Hinterhand.

Foto: Reprodukt Verlag

Um das Herbstprogramm 2022 auf dem gewohnten Qualitäts- und Verkaufspreisniveau ermöglichen zu können, aber auch, um auf die Situation der unabhängigen Verlage in der Krise aufmerksam zu machen, hat sich der Verlag entschlossen, eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben zu rufen. Diese soll genutzt werden, um die Autor*innen weiterhin verlegen, Übersetzer*innen und Letterer*innen beschäftigen und das Herbstprogramm 2022 realisieren zu können. Als Dankeschön bietet Reprodukt Originalzeichnungen von Daniel Clowes, Guy Delisle, Nicolas Mahler, Axel Scheffler oder Barbara Yelin sowie Originalseiten aus Comics von Arne Bellstorf, Fil, Aisha Franz, Sascha Hommer, Tillie Walden und vielen anderen.

So sieht es in der Verlagsredaktion bei Reprodukt aus.
Foto: Reprodukt Verlag

Crowdfunding-Kampagne: noch bis zum 09. Mai unter www.startnext.com/reprodukt!