Sie brauchen dieser dunklen Tage mal wieder frische Lektüreideen? Wissen wieder einmal nicht, was verschenken an Weihnachten? Ein Buch geht immer – und Vorschläge haben wir reichlich. Bis zum 24. Dezember öffnen wir hier täglich ein weiteres Türchen, um Ihnen eines jener Bücher mit dem besonderen Etwas vorzustellen, die dieses Jahr das Licht der Welt erblickt haben. Kommen Sie mit uns auf Adventslese – möglicherweise werden Sie ja fündig. Hinter Türchen Nr. 16 zum Vorschein kommt heute:
Jane Graham: »Briefe an mein jüngeres Ich«
Klug, berührend, wunderbar: Wenn 78 Promis ihrem jüngeren Ich begegnen
Über viele Jahre hinweg bemühte sich die Journalistin Jane Graham in Interviews mit Prominenten, aus diesen profunde, gern auch schlagzeilenträchtige Informationen herauszukitzeln – mal mehr, mal weniger erfolgreich. Irgendwie, dachte sie bei sich, muss es doch einen einfacheren Weg geben, diese dazu zu bewegen, aus möglichst freien Stücken aus dem eigenen Leben zu erzählen. Und dann kam ihr tatsächlich, es war das Jahr 2007, die so einfache wie geniale Idee: Sie würde all ihre InterviewpartnerInnen einfach dazu anregen, sich selbst zu interviewen – genau genommen, diese Bitten, einen Brief an ihr eigenes 16-jähriges Ich zu verfassen und sie dadurch ganz unbedrängt zu einer ehrlichen Bestandsaufnahme bzw. einem Abgleich zwischen gegenwärtigem und vergangenen Ich anregen. Was als kleine Kolumne in der schottischen Ausgabe der Zeitschrift „The Big Issue“ startete, entwickelte sich binnen Kurzem zu einem riesigen Erfolg. Mehr als fünfhundert Menschen aller Promi-Stufen und Gesellschaftsbereiche zeichneten in diesen Selbstbefragungen mit Jane Graham Porträtansichten ihrer selbst: Randvoll gefüllt mit lang vergrabenen, mal schönen, mal bedrückenden Erinnerungen, intimen Bekenntnissen, unbequemen Wahrheiten und mannigfachen emotionalen Offenbarungen, wie man sie so ehrlich und aufrichtig dargeboten wohl kaum noch einmal an anderer Stelle zu Gesicht bekommen wird.
Die Reihe derjenigen, die in dem Sammelband „Briefe an mein jüngeres Ich“ ausführlich und unglaublich nahbar mit sich ins Gericht gehen, ist so vielfältig wie lang und reicht von Rod Stewart, Salman Rushdie, Jamie Oliver und Paul McCartney über Campino, John Cleese, Mary J. Blige, Desmond Tutu und Mel C bis Olivia Colman, Alice Cooper, Margaret Atwood, Roger Moore und Ulrich Wickert. Und welch Wunder: Man liest begierig und staunt – unter wie vielen Promifassaden dann doch ganz normale Durchschnittsmenschen zum Vorschein kommen.
Das letzte ungeschriebene Kapitel des Buchs ist natürlich uns, den Lesenden vorbehalten. Schließlich dürfen, nein sollten auch wir uns mit der Fragestellung konfrontieren: Was würdest du deinem 16-jährigen Selbst schreiben, wenn du ihm einen Brief in die Vergangenheit schicken könntest?
Perfektes Buch, um sich selbst oder andere zu beschenken.