Lesestoff für die Frühlingszeit

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Mit dem anhaltenden Lockdown ist der Zugang zu kulturellen Angeboten außerhalb der eigenen vier Wände weiterhin empfindlich eingeschränkt – ein Umstand, der das Buch noch mehr als sonst zu einer willkommenen Alternative werden lässt. Bei der Qual der Wahl der passenden Lektüre stehen wir natürlich gern hilfreich zur Seite — mit Büchertipps zu aktuellen Neuerscheinungen. Heute:

George Orwell: »1984«

Klassiker in neuem Sprachgewand

George Orwell: „1984“
Insel Verlag, 382 Seiten (geb.)

70 Jahre nach dem Tod George Orwells ist der Urheberrechtsschutz für „1984“, den berühmtesten seiner Romane, erloschen. Neben verschiedenen anderen deutschsprachigen Verlagen hat sich auch der Insel-Verlag an eine Neuübersetzung des wohl dystopischsten aller Zukunftsromane gewagt. Das Ergebnis überzeugt voll und ganz – die Übersetzung von Eike Schönfeld hat dem Klassiker von 1948 einen neuen Schliff und das wohl passendste deutsche Sprachgewand verliehen, das „1984“ erhalten kann. Was der scheinbar nie an Aktualität verlierenden Geschichte nur zuträglich ist. Denn „1984“ ist auch 2021 noch eine Offenbarung! Romanhaft entwirft Orwell hierin die düster-beklemmende Vision eines totalitären Überwachungsstaats, in der das Leben der Bürger rundum die Uhr kontrolliert wird, Denunziation gelebt, Sprache eingeschränkt und Geschichtsschreibung verfälscht wird. Jegliche Versuche, sich der Kontrolle zu entziehen oder Individualität zu bewahren, werden mit Folter oder mit Tod bestraft. Winston Smith, Mitarbeiter im „Ministerium für Wahrheit“, weiß um diese Gefahren, nimmt diese aber bewusst in Kauf, um sich die eine persönliche Freiheit zu bewahren: die Liebe zu einer Frau…